WARUM DER MAURITIUS EINE FABEL DES STRICKERS IST

Autor/innen

  • Peter Andersen-Vinilandicus Professor der älteren deutschen Literatur und Geschichte. Université de Strasbourg, Département d’Etudes Allemandes, 22 rue René Descartes, F–67084 Strasbourg Cedex

DOI:

https://doi.org/10.55702/medievalis.v3i1.44245

Schlagworte:

Mauritius, Craun, Maurice de Craon, Kaiser Friedrich II, Stricker

Abstract

Die anonyme Verserzählung von Mauritius von Craon ist eines der vielen Unika des Ambraser Heldenbuchs. Wegen der späten und unikalen Überlieferung hat der Text der Forschung immer große Schwierigkeiten bereitet. Die Handlung spielt in Frankreich und hat anscheinend einen historischen Franzosen zum Helden, der am Ende des 12. Jahrhunderts lebte. Die Verwandtschaft des deutschen Textes mit einem französischen Fabliau mit anonymen Gestalten hat zu der Annahme geführt, dass beide Erzählungen auf einer verlorenen französischen „Morisses–Dichtung“ beruhen. Doch entscheidende Argumente sprechen für eine Spätdatierung, die den Mauritius in die Schaffenszeit des Strickers rückt. Der bekannte Fabeldichter ist tatsächlich der Verfasser der Verszerzählung und stellt sich durch eine kunstvolle Chiffre vor. Der Mauritius ist als verschlüsselte Huldigung an Kaiser Friedrich II. zu verstehen und beruht unmittelbar auf dem existenten Fabliau.

Veröffentlicht

2015-09-08

Ausgabe

Rubrik

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